Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann man unter dem Begriff „Telematikinfrastruktur“ zusammenfassen und es ist leider oft genau so kompliziert, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt. Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen werden seit nunmehr fast fünf Jahren gezwungen, sich an der Telematikinfrastruktur zu beteiligen. Wenn sie sich dagegen entscheiden, wird Ihnen als „Strafe“ das Honorar gekürzt. Seitdem geht immer mehr kostbare Behandlungszeit verloren, weil die Technik (z. B. ein zusätzliches spezielles Modem für die Telematikinfrastruktur, der Konnektor) zum einen installiert und gewartet werden muss und zum anderen weil einfache Funktionen wie das Einlesen der Versichertenkarte nicht einwandfrei funktionieren. Unter anderem, und das ist leider kein Witz, verursachen neue Versichertenkarten, die sich bei der Verwendung elektrostatisch aufladen können, Störungen in den Kartenlesegeräten, was dann einen Systemneustart erfordert. Die Zeit, die für diese Probleme aufgewendet wird, geht der Patient*innenbehandlung verloren und wird nicht bezahlt. Und trotz diesem enormen Aufwand gibt es bisher keine Verbesserung für die psychotherapeutische Behandlung durch die Digitalisierung.
Wir fordern daher:
Digitalisierung muss für die Praxen einfach handhabbar sein, stabil laufen und eine spürbare Verbesserung der Versorgungsprozesse bringen!