Mit diversen Aktionen werden wir die Menschen über die derzeitig bedrohliche Situation in
unserem Gesundheitssystem informieren und sensibilisieren. Die gesamte Bevölkerung muss nun
auch selbst für den Erhalt ihrer Gesundheitsversorgung aktiv werden.


– 12. November 2024 : Schluss mit lustig …

Pünktlich zum Start der 5. Jahreszeit – dem rheinischen Karneval – ist das Geld am 12. November aufgebraucht, welches die Kassen und die Politik für die ambulante Daseinsfürsorge 2024 zur Verfügung stellen. Mehrere Millionen Patientenkontakte bleiben somit bis zum Jahresende 2024 trotz gegenteiliger politischer Ankündigungen auch dieses Jahr wieder unbezahlt. Seit nunmehr 4 Jahren steht im Koalitionsvertrag, dass diese Budgetierung – die Nichtbezahlung von erfolgter medizinischer Versorgung – beendet werden soll.
Gleichzeitig sind die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahre erheblich gestiegen. Eine Fortführung der Praxistätigkeiten ohne eine Bezahlung aller erbrachter Leistungen ist betriebswirtschaftlich nicht mehr möglich, denn die Personal- und Sachkosten für diese unbezahlte Arbeit erfordern weiterhin echtes Geld.
Die Politik hat die Rahmenbedingungen für die ambulante medizinische Versorgung in solch einer dramatischen Weise verschlechtert, dass die Praxen immer größere Probleme haben, ihren engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angemessene und wertschätzende Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Dies ist in Form von Personalabwanderung, Praxisaufgaben und Terminnot zunehmend zu spüren.
Es ist dieses Jahr schon am 12. November 2024 für Ihre medizinische Daseinsfürsorge Aschermittwoch und nur mit politischen Büttenreden wird der Kollaps der ambulanten medizinischen Daseinsfürsorge nicht mehr aufzuhalten sein.
Wir werden unsere Patienten konkret darauf hinweisen, wer die Zerstörung der ambulanten Daseinsfürsorge, dem Rückgrat der medizinischen Versorgung in Deutschland, zu verantworten hat.


– März 2024 : Bürokratiebudget …

Am 18 März 2024 ist in Nordrhein rechnerisch wieder das dürftige Honorar aufgebraucht, welches die Kassen für die ambulante Versorgung der Bevölkerung bereitstellen. Ab diesem Tag wird die kurative medizinische Versorgung in unseren Praxen bis zum Quartalsende nicht mehr bezahlt, sondern muss von den Praxen ohne Honorar, aber nicht ohne Kosten erbracht werden.

Da die Praxen, wie alle anderen Betriebe auch, den marktwirtschaftlichen Gesetzen unterliegen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Recht auf eine wertschätzende Bezahlung haben, erzwingen die Kassen mit dieser Haltung eine Leistungsreduktion in der ambulanten medizinischen Daseinsfürsorge.

Um diese Leistungsreduktion aufzuzeigen, werden die Praxen insbesondere die Bürokratie eingrenzen müssen, da die Kosten für die Verwaltungsaufgaben nicht mehr refinanziert werden. Dazu gehören auch die erheblichen Aufwände, um diverse Anfragen und elektronsiche Übermittlungen an die Krankenkasse zu leisten oder Diagnosen vollständig zu erfassen. Die TI ist in vielen Praxen erheblich störanfällig und muss im Wochentakt zeit- und kostenintensiv ertüchtigt werden, damit z.B. die eAU an die Kassen verschickt werden kann.

Den Praxen fehlen zunehmend die finanziellen und personellen Mittel, stetig diesen Aufwand betreiben zu können. Insofern ist zu erwarten, dass die Praxen auf weniger störanfällige Ersatzverfahren zurückgreifen werden und Kassenbürokratie auf das Leistbare reduzieren.


– 15. November : Lauterbach steht auf der Leitung …

An diesem Tag bleiben die Telefone und die elektronischen Kontaktaufnahmen der teilnehmenden Praxen verwaist. Es laufen dann nur die Anrufbeantworter. Die Praxen sind an diesem Tag geöffnet und die Patienten, die die Praxen aufsuchen, werden in dringenden Fällen auch vor Ort versorgt. Es muss dann aber mit erheblichen Wartezeiten gerechnet werden.

Die Politik verschlechtert die Rahmenbedingungen für die ambulante medizinische Versorgung in solch einer dramatischen Weise, dass die Praxen immer größere Probleme haben, ihren engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angemessene und wertschätzende Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Wenn die Politik die Rahmenbedingungen für die ambulante medizinische Versorgung nicht umgehend spürbar verbessert, werden in Zukunft immer weniger medizinische Fachangestellte zur Verfügung stehen. Das wird erhebliche Folgen für die ambulante medizinische Daseinsfürsorge haben !

– 6. bis 11. November : Nix gebacken …

Alle teilnehmenden Praxen der mittlerweile über 30 Berufsverbände und Gruppen in Nordrhein werden in dieser Woche ihre Patienten darüber informieren, warum die Zerstörung der ambulanten medizinischen Daseinsfürsorge durch die politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen droht. Die Patienten werden eine kleine Tüte mit Inhalt erhalten, die aufzeigt, dass die Gesundheitspolitik nix gebacken bekommt …


– Mehr schaffen wir nicht …

Die Urologen werden ab dem 1.11.2023 ihr Versorgungsagebot reduzieren müssen und stellen fest : Mit der demographischen Entwicklung sehen wir immer mehr Patienten mit multiplen Erkrankungen, deren verantwortungsvolle Betreuung und Behandlung uns Zeit kostet. Gleichzeit noch mehr neue Patienten und Patienten ohne geplanten Termin zu behandeln, schaffen wir nicht mehr. Mit der Abschaffung der Neupatientenregelung und einer Weigerung die Honorare entsprechend der Inflationssteigerung anzupassen, fehlen uns notwendigen Mittel für Investitionen, um mehr Patienten behandeln zu können. Patienten werden deshalb nur noch mit Terminvereinbarung oder mit einer Notfallüberweisung vom Hausarzt zu bestimmten Zeiten behandelt.


– Wenn die Post kommt …

Die Kinderärzte stellen Ihren Patienteneltern Postkarten zur Verfügung, die direkt ins BMG geschickt werden, um die prekäre Versorgungslage vor Ort aufzuzeigen.


– Derzeit alle Leitungen belegt …

…dranbleiben ist mittwochs sinnlos ! Die Gynäkologen empfehlen, ab sofort mittwochs nicht mehr ans Telefon zu gehen, sondern auch während der Sprechstundenzeiten alle ankommenden Anrufe auf dem Anrufbeantworter auflaufen zu lassen. Sie haben einen Vorschlag für den Text Ihres Anrufbeantworters vorbereitet. Ihre MFAs werden einen Arbeitstag pro Woche ohne Telefon sicher schnell zu schätzen wissen und können sich um andere Dinge kümmern …


– Saubere Arbeit …

Die Chirurgen stellen Rechnungen aus nach jeder 115b OP für nicht gegenfinanzierte Hygienekosten. Ohne sterile OP-Bedingungen ist kein sauberes Arbeiten möglich. Den Kassen und der Politik liegt offenbar aber nicht viel daran, Infektionsvermeidung auch zu finanzieren.


– Bürokratietriage …

Die Freie Ärzteschaft führt eine Bürokratietriage mit finaler Ablage ein : Identifikation von Kassenanfragen, die nicht im wichtigen Interesse des Patienten selbst sind und eine spezielle Befassung mit diesen Anfragen im Sinne einer finalen ‚Ablage‘.


– X für ein U …

Die Vertragspsychotherapeuten sind beim Faktencheck unterwegs : Auf X, ehemals Twitter, folgen die Vertragspsychotherapeuten einem prominenten gesundheitspolitischen Geschichtenerzähler und bereichern die Darstellungen um die wirklichen Fakten.


– keine zweite Chance …

Die Chirurgen verweisen beim Zweitbesuch eines Patienten ergebniseffektiv darauf, dass diese Behandlung durch das aktuelle Vergütungssystem überhaupt nicht mehr finanziert wird.


– Wenn zwei dasselbe tun, dann ist es nicht das gleiche …


– Ambulanter Bürokratieabbau …


– Das gute Schreibtischentlastungsgesetz …


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